Für die Ortschaft Niederding, die über kein Wirtshaus im Ort, und somit über keinen Anlaufpunkt verfügt, sollte ein
Ortschaftsgebäude mit Bühne für Theater- und Konzertveranstaltungen und den notwendigen Nebenräumen geschaffen
werden.
Im Keller sollten neue Schützenstände entstehen, welche baulich mit den bestehenden Schützenständen und dem
Schützenstüberl im Feuerwehrgebäude verbunden sind.
Um die relativ hohe Baumasse auf dem recht beengtem Grundstück städtebaulich harmonisch zu integrieren, gliedert sich der
Neubau in zwei Funktionsbereiche mit verschiedenen Gebäudehöhen.
Ein niedriger Gebäudeteil mit Nebenraumspange und Foyer, welches hierbei auch als Bindeglied zwischen Alt- und Neubau
fungiert.
Der Hauptbaukörper mit Saal und Bühne, mit weit auskragendem, flach geneigtem Walmdach, welches von unten nur als
filigrane Dachkante in Erscheinung tritt. Die Kubatur des Hauptbaukörpers reduziert sich optisch durch die Höhenstaffelung.
Der Hauptbau ist größtenteils konventionell mit Ziegelsteinen gemauert und verputzt. Im Dachraum des Walmdachs ist die
Leitungsführung der Lüftungsanlage unsichtbar geführt. Natürliche Belichtung und Lüftung erfolgten zum einen durch ein auf
der Ostseite laufendes Oberlichtband mit integrierten Lamellenfenstern zur Lüftung und eine großzügige Glasfassade als
Pfosten-Riegel-Fassade auf der Westseite. Der Glasfassade ist eine großzügige Terrasseangegliedert, sodass
Veranstaltungen auch im Freien stattfinden können.
Die Nebenraumspange, größtenteils in Ortbeton erstellt, ist mit Muschelkalk, verkleidet.
Das Foyer ist mit Oberlichtern versehen, die zum einen die relativ niedrige Raumhöhe optisch höher erscheinen lassen, und
tagsüber abwechslungsreiche Lichtführungen zulassen. Durch die gesamt aufgeglaste Westfassade des Foyers und den
Luftraum zum Untergeschoss wird auch Tageslicht in den Garderobenbereich des Untergeschosses geführt.
Das gesamte Foyer ist mit großflächigen Natursteinplatten belegt. Die Sichtbetondecken sind mit einer Spachteltechnik
endbehandelt. Die Wandverkleidung aus Naturstein wurde von außen in das Gebäude hineingezogen. Der Saal mit Bühne ist
mit einem massiven Eichenparkett belegt.
Die lange Saalwand ist mit einem ahornfurnierten Akustik-paneel, bekleidet um eine angemessene Raumdämpfung zu
erzielen.
Die gezackte Sägezahndecke genügt den hohen Anforderungen der Akustik, da hierdurch ungünstige Flatterechos vermieden
werden und günstige Deckenrefflektionen zu Verbesserung der Sprachverständlichkeit geschaffen werden. Weiterhin ist hier
auch die gesamte Technik für Beleuchtung und Lüftung integriert.